Wir finden: „Stressessen mag sich im ersten Moment gut anfühlen, ist aber keine Lösung ;)“
Ein Stückchen Schokolade und alles ist wieder in Butter? So einfach ist das leider nicht. Circa 40 Prozent der Menschen essen im Stress mehr als sonst. In unserem Beitrag Ist es Hunger, Appetit oder Gewohnheit? – Warum will ich jetzt eigentlich essen? sind wir bereits auf verschiedene Gründe eingegangen, die uns zum Kühlschrank führen können. Doch es sind eben nicht immer nur Gelüste und Hunger, die uns antreiben, sondern auch Faktoren wie Langeweile und vorallem Stress. Und da Stress sich natürlich nicht immer ganz vermeiden lässt, ist es umso wichtiger vernünftig mit ihm umgehen zu können ;)
Wie hängen Stress und Appetit überhaupt zusammen?
Viele Studien belegen, dass Stress zu sogenannten Fressattacken führen kann. Das liegt daran, dass in stressigen Situationen vermehrt Cortisol ausgeschüttet wird, welches eine Enthemmung des Appetits bewirkt. Generell verstärken Stresshormone unseren Appetit und das völlig unabhängig davon, ob wir Hunger haben oder nicht. Zudem erhöhen sie unsere Impulsivität, was zum allseits bekannten Heißhunger führt, bei dem wir nur zu gerne zu ungesunden Snacks wie Süßigkeiten und Fast Food greifen.
Kurzzeitig mag das Essen auch seinen Zweck erfüllen, da es gut schmeckt und sich wie eine Belohnung anfühlt. Doch dieser Effekt hält nicht lange an und schon plagt uns das schlechte Gewissen und wir bereuen unsere kleine Ausschweifung.
Was unser Gehirn mit der ganzen Sache zu tun hat...
Unser Gehirn benötigt, genauso wie der Rest unseres Körpers, Energie um arbeiten zu können. Diese zieht es sich aus dem, was wir essen. Die bevorzugte Energiequelle unseres Hirns ist die Glukose, auch unter den Namen Traubenzucker oder Dextrose bekannt. Dabei handelt es sich um einen Einfachzucker, der zum Beispiel auch in normalem Haushaltszucker vorliegt und in einigen Obst und Gemüsesorten vorkommt.
Und jetzt kommt der Knüller: Unser Gehirn schnappt sich über die Hälfte unseres täglichen Glukosebedarfs, unter Stress sind es sogar bis zu 90 Prozent!
Doping fürs Gehirn
Jeder von uns kennt die Situation noch von früher – in der Schule oder der Uni steht eine schwere Prüfung an, man ist nervös und gestresst, doch zum Glück hat man noch ein Stück Traubenzucker oder einen Schokoriegel in der Tasche;) Dasselbe im Büro, wenn eine harte Aufgabe zu bewältigen ist oder ein unangenehmes Gespräch ansteht, dann tut ein bisschen Nervennahrung richtig gut.
Das ist generell auch erstmal gar nicht so falsch. Denn Glukose, die ja in Form von Haushaltszucker auch in Süßigkeiten steckt, stellt deinem Körper sofortige Energie zur Verfügung. Das Problem ist aber, dass diese Energie genauso schnell wieder futsch ist, wie sie gekommen ist. Es wird lediglich für einen kurzen Energiekick gesorgt und auch deine Konzentration sinkt wieder.
Dieses Phänomen lässt sich ganz einfach mit unserem Blutzuckerspiegel erklären. Wenn wir etwas Süßes naschen, steigt der nämlich rasant an und unser Körper schüttet als Reaktion darauf mehr Insulin aus, um ihn wieder zu senken. Da jetzt aber zu viel Insulin vorhanden ist, sinkt unser Blutzuckerspiegel nach kurzer Zeit quasi in den Keller. Das hat zur Folge, dass unser Körper schnellen Nachschub verlangt und wir in einer Art Teufelskreis feststecken.
Begleiterscheinungen sind zum Beispiel die bereits erwähnten Heißhungerattacken und Müdigkeit. Süßigkeiten scheinen also keine gute Option bei Stress zu sein, doch keine Sorge, es gibt da ein paar tolle Tipps und Alternativen!
Gute Nervennahrung
Wer langfristig einen positiven Einfluss auf Geist und Körper haben möchte, sollte also zu etwas anderem greifen. Besonders gut geeignet sind komplexe Kohlenhydrate, da diese deinem Körper konstant über einen längeren Zeitraum Zucker liefern. Für anhaltende Konzentration und Aufmerksamkeit ist das auf jeden Fall die bessere Variante. Komplexe Kohlenhydrate befinden sich zum Beispiel in Vollkornprodukten.
Damit du aber erst gar nicht in ein nervenaufreibendes emotionales Tief fällst, ist es wichtig, generell auf deine Ernährung zu achten. Eine gesunde Mischung aus guten Kohlenhydraten, Eiweißen und hochwertigen Fetten, sowie ausreichend Obst und Gemüse sind der Schlüssel.
Diese bunte, ausgewogene Kombination wirkt präventiv Stresshunger entgegen.
Und Vorsicht! Emotionaler Hunger, Frustessen und Stressfuttern können gefährlich werden, wenn sie sich zu einem Verhaltensmuster entwickeln. Es hilft, sich vor jeder Mahlzeit oder jedem Snack kurz bewusst zu machen, warum man jetzt eigentlich essen möchte. :)
Fun Fact
Auch deine Fastenzeit kann dir bei Stressessen und Heißhunger ganz wunderbar weiter helfen. Sie setzt deinen Körper nämlich auf Reset und wirkt den verführerischen Gelüsten nach Süßigkeiten entgegen. Du wirst erst gar kein Verlangen danach verspüren. Super, so kannst du den ganzen Tag über fit bleiben und locker ein paar Stress-Kalorien einsparen! ;)
Unser Alltagstipp
Ein weiterer Trick ist es, über den Tag verteilt genug zu essen, so greift man seltener unbedacht zu Snacks und abends staut sich auch kein Bärenhunger an. Und das Trinken sollte natürlich nicht vergessen werden. ;)
Wenn du noch nach der richtigen Stressbewältigungsstrategie für dich suchst, haben wir Anfang des Jahres einen passenden Blogbeitrag zum Thema Self-Care geplant. ;)
Fazit
Natürlich ist gegen ein Stückchen Schokolade oder ein paar Gummibärchen nichts einzuwenden, man soll sich schließlich auch mal etwas gönnen. Wichtig ist nur, dass wir darauf achten, warum wir gerade zum Essen greifen wollen und das gegebenenfalls hinterfragen können.
Und selbstverständlich gibt es zahlreiche tolle gesunde und natürliche Snacks für deine Nerven! Einigen Lebensmitteln wird tatsächlich eine stressmildernde Wirkung nachgesagt, die uns vor ausufernden Futterorgien schützen kann. Wenn dich das Thema interessiert und du Lust auf ein paar köstliche Rezeptideen hast, dann schau unbedingt in unserem nächsten Beitrag vorbei! Hier findest du ganz viel Inspiration rund um healthy snacks und kleine Nervenstärkungen für zwischendurch. ;)
Starte jetzt in einen gesünderen Lifestyle!
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