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AutorenbildBritta

DER IRRIGATOR – und das Tabuthema EINLAUF

Wir finden: Ein Thema, dem viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte ;)


Das Thema Einlauf wird von den meisten belächelt – dabei hat die Mehrheit es vermutlich noch gar nicht selbst ausprobiert ;) Aber auch viele, die sich schon damit auseinandergesetzt und es getan haben, besprechen den Einlauf eher hinter vorgehaltener Hand. Warum eigentlich?

Wir geben zu, das Thema mag auf den ersten Blick sehr intim und auf manch einen abschreckend wirken - geht ja auch unter die Gürtellinie ;)

In diesem Beitrag möchten wir ein paar grundlegende Dinge klären: Warum überhaupt Einläufe? Welche Varianten von Einläufen gibt es? Was ist ein Irrigator und was macht man damit? Und nicht zuletzt: Was hat das Fasten damit zu tun?

Und vielleicht klappt es ja mit diesen Informationen, es doch mal auszuprobieren oder zumindest offener damit umzugehen.




 

Warum EinlAuf?

Bei einem Einlauf wird Flüssigkeit über den Anus in den Darm geleitet, diese Flüssigkeit füllt den Darm und sorgt dafür, dass dieser gespült und gereinigt wird. Die Flüssigkeit wird im Anschluss mitsamt dem gelösten Darminhalt recht zügig auf der Toilette wieder ausgeschieden.

Einen Einlauf kann man aus medizinischen Gründen machen oder auch als Therapie- und Reinigungsmaßnahme durchgeführen. Bei manchen Erkrankungen kann ein Einlauf zum Beispiel die Heilung unterstützen und Beschwerden lindern.

Wusstest du, dass 80% deines Immunsystems im Darm liegen?

Du kannst also nur gesund sein, wenn es dein Darm auch ist.

Wenn der Darm verstopft, verpilzt, gebläht und verkrampft ist, ist die Darmflora gestört und die Schleimhäute gereizt. Dann kann der Darm seinen Job nicht mehr richtig durchführen und das geht auf Kosten des Immunsystems.

Durch einen Einlauf wird der Darm entlastet, indem schädliche Mikroorganismen einfach ausgespült werden.

Das kann bei Kopfschmerzen, Erkältungen, anderen Beschwerden und natürlich Erkrankungen des Verdauungstraktes Wunder wirken.

Diese Erkenntnis ist nicht neu und wurde schon im alten Ägypten 3000 v.Chr. angewandt. Sie gehört damit zu den ältesten bekannten Arzeineiformen.

Und das beste: Der Einlauf funktioniert absolut natürlich ohne Zusatzstoffe und ist ein uraltes Hausmittel.



Einlauf ist nicht gleich einlauf

Je nachdem, welchen Bereich des Darms du erreichen möchtest, kannst du zu unterschiedlichen Hilfsmitteln greifen. Von Klistier bis Irrigator ist für jeden Zweck etwas dabei.

  • Mini-Klistier Mit Hilfe des Mini Klistiers oder der Klistierspritze werden max. 500ml Flüssigkeit in den Darm geschickt. Dabei wird lediglich die Spitze des Klisiers ca. 6cm tief in den Darm eingeführt. Damit erreicht man den unteren Bereich des Darms.

  • Irrigator Der Irrigator besteht aus einem Flüssigkeitsbehälter (Becher oder Beutel), an dem ein Schlauch mit einem kleinen Hahn angeschlossen ist. Am Ende dieses Schlauches befindet sich ein Darmaufsatz, das sogenannte Darmröhrchen, welches in den Anus eingeführt wird und ca. 10cm lang ist. Der Behälter des Irrigators fasst 1 bis 3 Liter Flüssigkeit, je nach Produkt. Mit dem Irrigator erreicht man schon allein durch die deutlich höhere Flüssigkeitsmenge viel weitreichendere Bereiche des Darms.

  • Irrigator mit Darmrohr Um noch "tiefer" in den Darm zu kommen, gibt es die Möglihkeit, das Darmröhrchen durch ein Darmrohr zu ersetzen. Hier gibt es verschiedene Länge von 20 bis 40 cm. Beim Fasten macht es Sinn, den Einlauf mit solch einem Darmrohr zu machen. Der Darm ist grundsätzlich leer. Aber an die Stuhlreste, die noch in nicht so gut erreichbaren Gegenden des Darms sitzen, kommt man natürlich besser mit einem längeren Schlauch.

  • Colon Hydro Dieses Verfahren einer Darmspülung wird meist von Heilpraktiker*innen oder speziell ausgebildeten Therapeut*innen durchgeführt. Mit einem speziellen Darmspülgerät wird dabei über ein Spülrohr, welches über den Anus eingeführt wird, warmes Wasser in den Darm eingeleitet. Eine zusätzliche Bauch-Darm-Massage durch den Therapeuten unterstützt die Lösung von Stuhlresten und Verhärtungen. Das Wasser mitsamt des gelösten Darminhaltes wird über den Schlauch auch wieder abgeleitet. So wechseln sich einlaufende und austreibende Phase ab. Die Behandlung dauert etwa eine Stunde.


 


Einläufe beim Fasten

Ein gesunder Darm und eine ausgewogene Darmflora sind immer wichtig, doch gerade beim Fasten kommt der Darmpflege eine besondere Rolle zu. Der Darm ist schließlich unser wichtigstes Ausscheidungsorgan und trägt somit maßgeblich zum Entgiftungsprozess bei.

Während der Fastentage ist es gut, die Fastenwirkung mit ein paar Ritualen zu unterstützen und dem Körper eben bei diesem Entgiftungsprozess unter die Arme zu greifen. Zur Darmhygiene wird daher jeden zweiten Tag ein Einlauf empfohlen, dieser regt die Darmtätigkeit an und spült Stuhlreste aus. Das ist besonders wichtig, da Letztere zu Vergiftungserscheinungen führen können.

Symptome dafür sind unter anderem:

  • Kopfschmerzen

  • Unwohlsein

  • Übelkeit

Mit einem Einlauf kann man beim Fasten den Körper prima unterstützen und den Fasteneffekt sogar noch etwas ankurbeln, indem man dafür sorgt, dass die Selbstheilungskräfte ihr Bestes geben können.


 


Irrigator – und Wie funktioniert das jetzt?

Im Folgenden möchten wir dir eine Schritt für Schritt Anleitung eines Einlaufs an die Hand geben, da sich viele nicht sicher sind, wie man einen Irrigator benutzt und auch etwas Angst davor haben, etwas falsch zu machen. Aber keine Angst, es ist viel leichter als es klingt und wenn du es einmal gemacht hast, wirst du merken, dass es gar nicht so kompliziert ist.


Das brauchst du:

  • Irrigator mit 30-40 cm Schlauchaufsatz

  • Creme oder Öl

  • Handtuch

  • 1 - 1,5 l körperwarmes Wasser, ca. 25°C

  • erhöhte Aufhängemöglichkeit für den Irrigator, z.B. Türklinke

  • warme Hände und Füße ;)


Dauer:

ca. 50 Minuten



und so geht’s:

Sorge für eine warme Umgebung und lege dir das Handtuch als Unterlage bereit. Fülle den Flüssigkeitsbehälter des Irrigators mit dem körperwarmem Wasser und hänge ihn an einer erhöhten Stelle auf. Zum Entfernen von Luftbläschen lasse das Wasser so lange laufen, bis im Schlauch keine Bläschen mehr vorhanden sind. Gehe nun in den Vierfüßlerstand und stütze deine Ellbogen ab. Alternativ kannst du dich auch auf den Rücken oder in Seitenlage legen. Finde eine Position, in der du dich wohlfühlst.


Führe jetzt den mit Öl oder Creme eingefetteten Schlauchaufsatz langsam in den After ein. Am besten funktioniert das mit sanften Drehbewegungen. Achte darauf, dass du den Bauch dabei locker lässt.

Unser Tipp: Atme mit geöffnetem Mund, so bleibt deine Bauchmuskulatur schön entspann ;)


Wenn es nicht direkt klappt, zieh den Aufsatz ein kleines Stück zurück und versuche es erneut.

Ist der Schlauchaufsatz komplett eingeführt, kannst du die Wasserzufuhr öffnen und das Wasser einlaufen lassen. Wenn der Behälter leer ist oder der Druck im Darm zu hoch wird, stoppe die Wasserzufuhr und zieh das Darmrohr vorsichtig wieder heraus.

Versuche jetzt das Wasser möglichst eine Weile im Darm zu halten und suche die Toilette auf, wenn der Druck zu groß wird. Nach dieser Prozedur solltest du dich mindestens eine halbe Stunde hinlegen und dich ausruhen.

Wenn dir danach ist, kannst du auch direkt im Anschluss einen zweiten Durchlauf starten, um den Darm richtig in Schwung zu bringen.


Wichtig ist, dass du den Schlauch nie mit Gewalt einführst, sonst riskierst du Verletzungen am Darm. Sollte es einfach nicht so klappen, wie du dachtest, ist das kein Problem. Nimm dir die Zeit und versuche es einfach zu einem anderen Zeitpunkt erneut – kein Druck :)



Vorsicht!

Achte darauf, dass der Darm nicht übermäßig gedehnt wird und dass das Wasser nicht zu heiß ist, um Verbrühungen vorzubeugen. Bevor du den Irrigator das nächste Mal benutzt, sorge dafür, dass alles sauber ist. So kann der Irrigator wieder verwendet werden.

Bei Erbrechen oder Bauchschmerzen mit unklarer Ursache solltest du die Finger von einem Einlauf lassen bis es dir besser geht. Dasselbe gilt bei einem Darmverschluss oder einer akuten Baucherkrankung.



 

Fazit

Ein Einlauf mag sich vielleicht erst einmal komisch und ungewohnt anfühlen, tut aber überhaupt nicht weh.

Er ist eine super Methode, um den Fastenprozess zu unterstützen oder auch kleine Wehwechen im Alltag zu behandeln.


Am Wichtigsten ist aber natürlich, dass es sich für dich richtig anfühlt. Wenn für dich ein Einlauf undenkbar ist, du aber nicht auf eine Darmreinigung verzichten möchtest, gibt es natürlich auch andere Möglichkeiten.


Probiere dich aus und lerne neue Seiten deines Körpers kennen! Ein Einlauf kann dir dabei helfen. Und frag doch mal, wer von deinen Freunden und Bekannten schon Erfahrung damit gemacht hat? Ich wette, es sind gar nicht so wenige.


Starte jetzt in einen gesünderen Lifestyle!



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